Das Nähen eigener Kleidung übt eine fortwährende Faszination aus. Deshalb liegt die Anfertigung von Kleidung und Accessoires bundesweit im Trend. Insbesondere junge Menschen erkennen zunehmend das unerschöpflich kreative Potential, das eigene Kreationen bieten. Angefertigt aus hochwertigen Materialien, bestechen die eigenen Stücke durch ihre unverwechselbar individuelle Note. Gemäß einer Studie beschäftigen sich in Deutschland derzeit rund 6,7 Millionen Menschen mehrmals pro Monat mit Handarbeit. Nähen ist dabei am beliebtesten. Die Nachfrage nach Nähutensilien und Stoffen nimmt parallel dazu stetig zu. Die statistischen Erhebungen belegen, dass allein für das Jahr 2016 ein Zuwachs von 200000 Handarbeitsbegeisterten zu verzeichnen ist. 2016 erzielte der deutsche Stoffmarkt einen Umsatz von 475 Millionen Euro.
Großstädte fungieren in diesem Kontext als „Näh – Hochburgen". Stoffhändler, Nähmaschinenverkäufer, Handarbeitsfachgeschäfte, Stoffdesigner und ein breites Angebot an professionellen Nähkursen konzentrieren sich auf diese Zentren. Auf internationaler und nationaler Ebene werden regelmäßig zahlreiche Nähmessen zu innovativen Themenkomplexen veranstaltet. In Verbindung mit den Messen können hochspezialisierte Workshops besucht werden, die die Herausbildung der eigenen Fähigkeiten fördert und dabei die persönliche Nuance der Arbeit herausstellen soll. Im Zentrum steht flächendeckend die Maxime „ make your fashion".
Das Selbernähen erlaubt neben einer perfektionierten Ausgestaltung maßgeschneiderter Kleidung das ausgiebige Experimentieren mit unterschiedlichsten Stoffen und Materialien. Im Stoffhandel werden facettenreiche, ausgefallene und edle Stoffe vertrieben, die sich von konventioneller Massenware absetzen.
Der persönliche Geschmack kann stilvoll über die eigens designte und genähte Kleidung transportiert werden. Ebenso kann der Nachwuchs unkompliziert über das Nähen mit ausgefallener und hochwertig designter Kleidung versorgt werden, die sich exakt mit den persönlichen Vorlieben der Kinder deckt.
In der „ Näh – Community" dominiert ungebrochene Euphorie für die kreative Handarbeit. Demnach bezeichnen sich viele passionierte „ Hobby – Näher" als süchtig. Nach eigenen Angaben nimmt die kunstvolle Arbeit sie derart gefangen, dass sie von sich selber behaupten „an der Nadel zu hängen". Der Besuch im Stoffhandel wird in Insider – Kreisen augenzwinkernd als der Kauf beim „ Stoffdealer" tituliert. Laut Soziologen geht es den Hobby – Nähern im Rahmen ihrer Arbeit darum ihre Individualität zu unterstreichen und mit ihren Kreationen „Selfmade – Luxus – Stücke" herzustellen.
Ausgefallen designte bzw. außergewöhnliche Stoffe sind derart begehrt, dass diese umgehend ausverkauft sind. Um die Begehrlichkeit der Kunden zu fördern, produzieren Hersteller von bestimmten Stoffen daher streng limitierte Stückzahlen. Beliebte Produktreihen besitzen deshalb Sammlerwert. Mit ausgesuchten Borten, Bändern und Knöpfen können die Stoffe zusätzlich veredelt werden. In zahlreichen Städten existiert ein Stoffoutlet. Derartige Geschäfte begeistern mit einem umfassend und mannigfaltigen Sortiment, das Kenner begeistert. Das Portfolio von einem Stoffoutlet umfasst oftmals versteckte Raritäten, die in Kreisen hoch gehandelt werden. Die Geschäfte verfügen über gut geschultes Fachpersonal. Wegen der Fachkompetenz der Angestellten können Kunden detailliert über das Angebot informiert und diesbezüglich beraten werden. Das fachkundige Personal übernimmt den Zuschnitt der Stoffe.
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